Festsitzende Sofortversorgung in einem Schritt

Feste Zähne an einem Tag

Bei der implantologischen Sofortversorgung werden Implantate direkt nach dem Eingriff mit provisorischem Zahnersatz versorgt, um eine sofortige ästhetische und funktionelle Lösung zu bieten. Dies ermöglicht den Patienten, schnell wieder ein normales Leben zu führen und das endgültige Ergebnis schneller zu erreichen.

Feste Zähne an einem Tag sind mit der sogenannten „All-on-4“-bzw. “All-on-six"-Methode möglich, die revolutionäre Zahnimplantatlösungen darstellen. Bei der „All-on-4“-Methode werden vier Implantate pro Kiefer gesetzt, auf die dann innerhalb eines einzigen Behandlungstags eine festsitzende Prothese angebracht wird. Diese Prothese sieht aus wie natürliche Zähne und funktioniert auch so. Die „All-on-six“-Methode sieht vor, dass pro Kiefer sechs Implantate eingebracht und ebenfalls, wie bei der „All-on-4“-Methode, innerhalb eines Tages mit einer festsitzenden Prothese versorgt werden.

Welche der beiden Methoden für den Patienten vorzuziehen ist, beruht auf verschiedenen Faktoren, auf die weiter unten genauer eingegangen wird (vgl. Unterpunkt „Was ist besser?“).

Der Prozess bei beiden Methoden besteht aus verschiedenen Schritten, darunter Diagnose und Planung, Entfernung von nicht mehr zu erhaltenden Zähnen, Setzen der Implantate und Anbringen der Prothese. Durch die „All-on-4“- oder die „All-on-six“-Methode können Patienten an einem Tag feste Zähne erhalten, ohne monatelang auf eine vollständige Implantatversorgung warten zu müssen.

Die Möglichkeit feste Zähne an einem Tag zu erhalten, bietet Patienten eine großartige Möglichkeit, nie zahnlos oder mit schlecht sitzender bzw. als störend empfundener Prothese so lange zu warten, bis die Implantate eingeheilt sind. Sie können im Gegenteil Ihre Prothese direkt nach der Implantation fest im Mund verschraubt erhalten und diese auch direkt benutzen.

Zunächst wird hierbei eine vorübergehende, sog. Interimsprothese, eingesetzt, die nach individuellen Maßgaben, frühestens aber nach vier bis sechs Monaten, gegen die definitive Versorgung ausgetauscht wird.

Feste Zähne an einem Tag sind im Übrigen auch für Teilbereiche des Zahnbogens oder für Einzelzahnversorgungen möglich.

Ob grundsätzlich eine Sofortversorgung in Frage kommt, hängt u.a. von der Anzahl der Implantate und der Festigkeit des Knochens ab.

Was sind die einzelnen Schritte der „All-on-4“- bzw. der „All-on-six“-Implantation?

Bei beiden Methoden handelt es sich um innovative chirurgische Eingriffe zur Restauration eines ganzen Zahnbogens mit nur vier bzw. sechs Implantaten. Hier ist eine grobe Übersicht des typischen Vorgehens bei einer „All-on-4“- bzw. „All-on-six“-“Implantation:

  1. Voruntersuchung: Zunächst erfolgt eine umfassende Voruntersuchung, die Röntgenbilder, Abdrücke und eine 3D-Analyse beinhalten kann, um die Anatomie Ihres Kiefers zu beurteilen und den Behandlungsplan zu erstellen.
  2. Entscheidung:Basierend auf den Untersuchungsergebnissen und Ihren individuellen Bedürfnissen entscheidet der Chirurg, ob bei Ihnen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche „All-on-4“- oder „All-on-six“-Implantation vorliegen.)
  3. Vorbereitung: An dem Tag der Operation erhalten Sie eine lokale Betäubung oder bei Bedarf auch eine sedierende Medikation oder Vollnarkose, um sicherzustellen, dass Sie während des Eingriffs keine Schmerzen verspüren.
  4. Zahnentfernung und Implantatsetzung: Zuerst werden möglicherweise verbliebene Zähne entfernt. Danach setzt der Chirurg vier bzw. sechs spezielle Implantate in strategisch günstig ausgewählte Positionen im Kieferknochen.
  5. Anbringung der Prothese: Anschließend wird eine provisorische Prothese oder direkt die definitive Brücke oder Prothese auf den Implantaten befestigt, sodass Sie mit festen Zähnen am Eingriffstag nach Hause gehen.
  6. Nachsorge:*Es folgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um den Heilungsprozess zu überwachen und sicherzustellen, dass die Implantate richtig einheilen.

Ist jeder Patient für die „All-on-4“- bzw. „All-on-six“-Methode geeignet?

Nicht jeder Patient ist automatisch ein geeigneter Kandidat für diese Art von Behandlungsmethode. Es gibt bestimmte Faktoren, die bei der Beurteilung der Eignung eines Patienten berücksichtigt werden sollten, darunter:

  1. Allgemeiner Gesundheitszustand: Der Patient sollte gesund genug sein, um den chirurgischen Eingriff und den Heilungsprozess gut zu verkraften.
  2. Knochenqualität und -menge: Es muss ausreichend gesunder Knochen im Kiefer vorhanden sein, damit die Implantate stabil verankert werden können. In einigen Fällen kann eine Knochenaufbau-Behandlung erforderlich sein. (mit Unterkategoriepunkt “Knochenaufbau“ verlinken)
  3. Mundgesundheit: Ein guter Zustand des Zahnfleisches und der umliegenden Zähne ist wichtig, um die Implantate erfolgreich integrieren zu können.
  4. ndividuelle Bedürfnisse und Erwartungen: Der Patient sollte realistische Erwartungen an die Behandlung haben und bereit sein, die erforderliche Pflege zu leisten.

Es ist wichtig, sich einer gründlichen Untersuchung und Beratung durch einen erfahrenen Implantologen zu unterziehen, um festzustellen, ob die „All-on-4“- bzw. die „All-on-six“-Behandlung die richtige Option für den individuellen Fall ist. In einem Beratungsgespräch klären wir mit Ihnen, ob bei Ihnen die Voraussetzungen für eine Sofortversorgung erfüllt sind.

Wie lange muss die Interimsprothese bei „All-on-4“ bzw. „All-on-six“ getragen werden?

Die Dauer, für die die Interimsprothese oder temporäre Prothese bei diesen Methoden getragen wird, variiert je nach individuellem Heilungsverlauf und den Anweisungen des Implantologen. Im Allgemeinen wird die Interimsprothese für einen Zeitraum von einigen Monaten bis zu einem Jahr getragen, während die Implantate im Kiefer einheilen und sich fest im Knochen verankern.

Die Interimsprothese dient dazu, in dieser Übergangsphase die Funktion und Ästhetik zu gewährleisten, bis die endgültige festsitzende Prothese angefertigt werden kann. Während des Tragens der Interimsprothese ist es wichtig, die Pflegehinweise des Implantologen zu befolgen und regelmäßige Kontrolltermine einzuhalten, um den Heilungsverlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass die Implantate ordnungsgemäß einheilen. Sobald die Implantate stabil sind, kann die endgültige Prothese angefertigt und eingesetzt werden.

Was ist besser: “All-on-4” oder “All-on-six”?

Die Entscheidung, ob „All-on-4“ oder „All-on-6“ Implantate die bessere Option sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen anatomischen Gegebenheiten und Bedürfnisse des Patienten. Hier sind einige Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsmethoden:

„All-on-4“

  • Bei der „All-on-4“-Methode werden vier Implantate pro Kiefer verwendet, um eine feste Prothese zu unterstützen.
  • Diese Behandlungsmethode eignet sich besonders für Patienten mit geringerer Knochenqualität oder -menge, da die Implantate strategisch platziert werden, um vorhandenen Knochen optimal auszunutzen.
  • „All-on-4“ ist oft weniger invasiv und zeitaufwändig als die Platzierung von sechs Implantaten.

„All-on-six“

  • Bei der „All-on-six“-Methode werden sechs Implantate pro Kiefer verwendet, um eine stabile Prothese zu stützen.
  • Diese Behandlungsoption kann eine größere Stabilität und Belastbarkeit bieten, insbesondere für Patienten mit einem stärkeren Kieferknochen und wenn eine höhere Kaubelastung zu erwarten ist.
  • „All-on-six“ kann geeignet sein, wenn zusätzliche Implantate zur Unterstützung einer umfassenderen Prothesenform benötigt werden.

Letztendlich ist die Wahl zwischen „All-on-4“ und All-on-six eine individuelle Entscheidung. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass eine höhere Anzahl an Implantaten eine höhere Stabilität liefert und die Prothesen graziler gestaltet werden können.

Das wird dadurch deutlich, dass z.B. mit acht Implantaten im Oberkiefer eine festsitzende Brückenversorgung möglich ist, die keinen Prothesensattel (gaumenbedeckender Kunststoff) mehr benötigt.

Wie pflege ich meine Zähne nach einer Sofortversorgung?

Die Pflege der Zähne nach einer Implantat-Sofortversorgung ist entscheidend, um die Heilung zu fördern und das langfristige Funktionieren der Implantate und Prothesen sicherzustellen. Hier sind einige wichtige Tipps zur Pflege nach einer Sofortversorgung:

  1. Mundhygiene: Nach der Sofortversorgung ist eine gute Mundhygiene wichtig. Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste und verwenden Sie Zahnseide, um Plaque zwischen den Zähnen und Implantaten zu entfernen.
  2. Spülen: Verwenden Sie nach dem Zähneputzen eine antimikrobielle Mundspülung, um Keime zu reduzieren und die Heilung zu fördern.
  3. Schonende Ernährung: In den ersten Tagen nach der Sofortversorgung sollten Sie auf harte und klebrige Lebensmittel verzichten, um die Belastung der Implantate zu minimieren. Wählen Sie weiche Nahrungsmittel und kauen Sie langsam.
  4. Regelmäßige Kontrollen: Folgen Sie den Anweisungen Ihres Implantologen bezüglich Nachsorgeuntersuchungen. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um sicherzustellen, dass sich die Implantate korrekt integrieren und eventuell auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen.
  5. Vermeiden Sie Rauchen: Rauchen kann die Heilung nach einer Sofortversorgung beeinträchtigen. Es wird empfohlen, das Rauchen während des Heilungsprozesses zu unterlassen.
  6. Schützen Sie Ihre Implantate: Vermeiden Sie es, mit der Interimsprothese zu harte Gegenstände zu beißen und verwenden Sie gegebenenfalls eine spezielle Aufbiss-Schiene, um die Implantate zu schützen.

Was ist der Unterschied zwischen traditionellen Implantationen und einer Sofortversorgung auf Implantaten?

Traditionelle Implantationen und Sofortversorgung auf Implantaten sind zwei verschiedene Ansätze zur Versorgung von Zahnverlust mit Implantaten. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Methoden:

Traditionelle Implantationen

  • Bei traditionellen Implantationen erfolgt die Einsetzung der Implantate in den Kieferknochen in einem ersten chirurgischen Eingriff.
  • Nach der Einsetzung der Implantate erfolgt eine Heilungs- und Integrationsphase, während der die Implantate mit dem Knochen verwachsen (Osseointegration).
  • In der Regel dauert es mehrere Monate, bis die Implantate fest im Knochen verankert sind und der endgültige Zahnersatz auf den Implantaten angebracht werden kann.

Sofortversorgung auf Implantaten

  • Bei einer Sofortversorgung auf Implantaten wird der Zahnersatz direkt nach der Implantation oder innerhalb weniger Tage angebracht, sodass Sie nicht ohne Zähne oder mit provisorischen Lösungen auskommen müssen.
  • Diese Methode ermöglicht es, die Funktion und Ästhetik der Zähne direkt nach der Operation wiederherzustellen, was für viele Patienten sehr vorteilhaft ist.
  • Die Sofortversorgung erfordert eine präzise Planung und kann in ausgewählten Fällen eingesetzt werden, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Knochenqualität, Anatomie und Zahnstellungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Patienten für eine Sofortversorgung auf Implantaten geeignet sind, und die Entscheidung zwischen traditionellen Implantationen und Sofortversorgung von Fall zu Fall getroffen werden sollte.

Bedeutet Sofortversorgung immer festsitzenden Zahnersatz?

Nein, Sofortversorgung bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Prothesen festsitzend sind. Bei einer Sofortversorgung werden Prothesen, zum Beispiel nach einer Zahnextraktion, unmittelbar eingesetzt, um die Ästhetik und Kaufunktion für den Patienten während der Heilungsphase zu verbessern. Diese Prothesen können sowohl herausnehmbar als auch festsitzend sein, abhängig von den spezifischen Bedürfnissen des Patienten und der Art der Behandlung.

Zwar werden die Interimsprothesen meist verschraubt direkt nach der Implantation eingesetzt, um durch die gegenseitige Verblockung eine höhere Stabilität zu erzielen. Bei der Planung der definitiven Versorgung kann jedoch auch auf einen herausnehmbaren Zahnersatz, z.B. auf Teleskopen, umgestellt werden, sollte dies beispielsweise aufgrund der einfacheren Pflegbarkeit erforderlich oder gewünscht sein.

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